Anne Sander im Interview

Seit Anfang des Jahres ist sie Teil der change factory - hier stellt sich Beraterin und Coach Anne Sander vor.

Was hat dich dazu bewogen, dich der change factory anzuschließen? 

 „… to lead the people side of change.” – unser Motto bei der change factory und für mich persönlich der Kern unserer Arbeit: Die Arbeit mit Menschen. In meiner vorherigen Tätigkeit als Strategieberaterin lag der Fokus ausschließlich auf der ZDF-Welt: Zahlen, Daten, Fakten, gemessen in Marktwachstum, Ertragszahlen, Margen und anderen KPIs. Der Faktor Mensch kommt zu kurz. Jedoch ist jedes Strategieprojekt gleichzeitig der Anfang von Veränderungen, die sich ohne Menschen nicht umsetzen lassen. Das wurde mir in einem meiner letzten Strategieprojekte sehr bewusst. Genau dann haben wir uns aus dem Projekt verabschiedet. Das ist nun der Punkt, wo die Arbeit für uns in der change factory anfängt oder an denen wir mitgestalten dürfen: Menschen für Veränderungen zu begeistern, sie zu begleiten, und mit Impulsen und Tools auszustatten um Veränderungen mit mehr Leichtigkeit und Freude zu begegnen.

 

Was sind aus deiner Sicht die größten „Mythen“ oder Missverständnisse im change Management? 

Hier sind meine Top 3:

  1. „Change ist ein reiner Top-Down Prozess.“ – denn in Wirklichkeit ist die Beteiligung und Akzeptanz der Mitarbeiter entscheidend. 
  2. „Widerstand gegen Veränderung ist schlecht“ – ohne Widerstand wäre es keine echte Veränderung. Widerstand ist eine Form der Rückmeldung, die man als hilfreiche Information im Prozess in Betracht ziehen darf.
  3. „Veränderung bedeutet Fortschritt“ – da wir im Veränderungsprozess Dinge tun, die wir vorher nicht kannten und Lernen voraussetzt, kann auch zunächst Enttäuschung eintreten. Wichtig ist der richtige Umgang mit Fehlern und eine klare Zielorientierung, um wieder in die richtigen Bahnen zu finden.

 

Erinnere dich bitte an ein Change Projekt, das besonders gut gelaufen ist. Was war da ausschlaggebend? 

Für mich ist es bei jedem Projekt der Faktor Mensch. Erst wenn wir bei uns selbst anfangen, Einstellungen und Verhaltensweisen zu hinterfragen, können wir auch andere auf diese Reise mitnehmen. Veränderungen fangen immer bei dir selbst an. Denn wenn du selbst nicht weißt, wohin du willst, wie willst du dann andere mitnehmen? 

 

Wo liegen deine Schwerpunkte in der Arbeit bei change factory? Welche Fragestellungen beim Kunden reizen dich besonders?

Die Beratung und Begleitung von Veränderungs- und Transformationsprozessen, genauso wie die enge Zusammenarbeit mit Führungskräften in Form von Trainings & Coaching. Hier sind speziell die Themenfelder Kommunikation und Neuro-Leadership meine Lieblingsthemen, die zurzeit mit psychologischer Sicherheit und Humanocracy angereichtert werden.

 

Was siehst du als deine „Superpower“ an? 

Andere Menschen zu begeistern & mit ihnen neue Optionenräume zu öffnen.  

 

Was machst du in deiner Freizeit? Und hat das auch einen Einfluss auf deine Arbeit? 

Oh ja! Ich bin sehr neugierig, stelle viele Fragen und lese unheimlich gerne. So beschäftige ich mich automatisch viel mit Neuropsychologie, neuen Führungsansätzen und allem, was HBR und das Manager Magazin so hergeben.
Um dem Hirn eine Pause zu gönnen bin ich gerne draußen in der Natur oder beim Sport. Kochen & Wein sind meine Leidenschaft, und ich liebe es, Gäste bei uns zu Hause zu haben, wenn ich nicht gerade mit meinem Mann die Welt erkunde.  

 

Leidenschaft für unseren Job ist ein wichtiger Wert für die change factory – Was tust du, um das Feuer am Lodern zu halten? 

Mich daran zu erinnern, wofür ich das tue, was ich tue:

Eine nachhaltigere Wirtschaftswelt zu schaffen, in der wir Strategie stark mit der Unternehmenskultur verknüpfen, und Menschen in einem System befähigen, ihre Potenziale zu entfalten und mit Freude die VUCA-geprägte Welt selbstwirksam mitzugestalten. 

 

Wie lange, meinst du, wird es noch Bedarf für change Beratung geben? 

Change ist the only constant – Heraclitus

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