Was hat „Change Excellence“ mit einem Truthahn und der hungrigen Verwandtschaft zu tun und was macht Change eigentlich mit mir in der VUCA-Welt?
Was hat „Change Excellence“ mit einem
Truthahn und der hungrigen Verwandtschaft
zu tun und was macht Change eigentlich mit mir in der VUCA-Welt?
Das wollte einer unserer Kunden, ein internationaler Konzern, den wir in verschiedenen Change-Prozessen begleiten, im Rahmen einer großen Sales-Veranstaltung thematisieren. Wichtig war dabei, nicht auf die bereits bekannten Fakten rund um Change einzugehen, sondern den Blick auf die psychologische, menschliche Seite zu lenken.
So gab es große Augen und Ohren, als unsere Kollegin Nadja den Teilnehmern ihre drei Erkenntnisse dazu mit auf den Weg gab:
1. Unser Gehirn liebt das Gewohnte, weil es keine Energie braucht, damit umzugehen. Ist doch total einfach, Team-Meetings immer mit der Agenda zu strukturieren, die man seit Jahren als Template auf dem Rechner hat. Warum sollten wir uns also auf etwas Neues einlassen, wenn dieses Kraft kostet? Ganz einfach, weil gewohnte Verhaltensmuster eben auch zu einem durchaus ungünstigen Ende führen können. Nehmen wir den Truthahn als Beispiel, der vor Thanksgiving gemästet und gehätschelt wird. „Die lieben mich, es läuft doch alles bestens. Warum sollte ich mir überlegen, wie man aus einem Käfig flieht oder fliegen kann?“. Tja, weil es eben Thanksgiving gibt und die hungrige Verwandtschaft.
Also: Learning Nummer 1 ist, dass man seine vertrauten und eingespielten Denkmuster immer wieder reflektieren und den Kraftakt unternehmen sollte, gewohnte Handlungen („Mund aufsperren“) nicht einfach „abzuspulen“.
2. Es gibt in Veränderungsprozessen nicht die eine Wahrheit. Keine neue Erkenntnis, ja, aber immer wieder wichtig zu sagen: Die Welt heute ist einfach zu volatil, unsicher und voller Komplexität und Ambiguität („VUCA“). Sichere und richtige Entscheidungen zu treffen, erfordert also unglaublich viel Energie. Von daher ist es einfach smart, auf „Sicht zu segeln“ und sich ein „safe-to-fail-Umfeld“ zu schaffen. Hier kommt also Learning 2: Verlerne bewusst, dass man für alles und jedes eine Menge geprüfter Entscheidungsgrundlagen braucht. Und hab‘ keine Angst, loszulassen. „Loslassen“ bedeutet eben nicht „aufgeben“, sondern Raum und Energie zu schaffen für neue Ideen und Möglichkeiten.
3. Change Excellence ist etwas, was keiner von uns allein leisten kann so wie man auch kein Symphonie-Konzert allein auf die Beine stellt. Nur wer das orchestriert, was alle Team-Mitglieder an Informationen und Ideen einbringen(wie auf dem Bild beim Ertasten des Elefanten) und auf Kollaboration setzt, kann Veränderungsprozesse erfolgreich steuern.
Learning Nummer 3: Du kannst nicht allein ein Symphonie-Orchester „wuppen“.
Also, wenn es um Change Excellence geht und das, was der Change mit Dir als Mensch macht, dann beherzige in Anlehnung an Dr. C. Otto Scharmer folgendes:
„Open your mind“ – versteh Dich und Deine Denkstrukturen und hab‘ einen wachen Blick auf die Veränderung, die vor Dir liegt bzw. liegen könnte.
„Open your heart“ – sei offen dafür, andere zu verstehen und mit der Ambiguität der heutigen Welt umzugehen.
„Open your will“ – lass‘ das fallen, was nicht hilfreich ist. Es schafft Raum und Energie für neue Möglichkeiten.
Eine rundum gelungene Keynote Speech – natürlich mit weiteren Details und interaktiven Einlagen, die wir hier nicht wiedergeben können. Sie kam bei den Zuhörern nicht nur sehr gut an („Klasse, können Sie das auch in meinem Team präsentieren?“), sondern auch genau zum richtigen Zeitpunkt, wie ein Teilnehmer sagte, und hat viele motiviert, wohl besser nicht als Truthahn zu enden.
Haben Sie Interesse, das wir auch auf Ihrer Veranstaltung Impulse zum Thema „Change Excellence“ in der VUCA-Welt setzen? Nadja Petranovskaja (nadja.petranovskaja(at)change-factory.de) ist hierfür der richtige Ansprechpartner.
Bildquelle: Quelle: Wikipedia, „Die blinden Männer und der Elefant“.
15.05.2019 Erstellt von Kira Wunderle